Hoi. Hallo.
„Täma jo menee yli ymmärrksemme“, steht im finnisch-deutschen Wörterbuch von 1980.
Zu Deutsch: Wir stehen an der Grenze unseres Witzes. Das gefällt mir. Doch nicht alle Finnen scheinen sich an diese Maxime zu halten, manche schlagen scherzend über die Stränge. So findet sich in jenem Wörterbuch auch die „sutkausinto“, die Witzelsucht, die in Finnland, neben der Alkoholsucht, verbreitet ist.
Wörterbücher sind gemeinhin unterschätzt. Dabei lässt sich so vieles darin finden. Zum Beispiel fremdsprachige Wörter, die das Bezeichnete schöner ausdrücken als das jeweilige deutsche Wort. Vor allem im Niederländischen finden sich sprachliche Perlen. „Hekeldichter“ klingt sinniger als Satiriker, „Moppentapper“ charmanter als Witzbold.
Auch die Kopfleisten sollte man in Wörterbüchern mitlesen, also die Zeilen ganz oben, in der das erste und das letzte Wort der Seite zwanglos nebeneinander stehen. Dort finden sich überraschende Wortkombinationen, die auch Lyriker inspirieren könnten. In finnisch-deutschen Wörterbuch steht da zum Beispiel: „Sehnsuchtsmensch – Seifenabfälle“, „Regen – Regierungsakt“ oder schlicht und ergreifend „Makler – Mammon“.
Frühling 2009